In der letzten Märzwoche waren wir - Julia und Wolfgang S., Klaus M., Wolfgang R. und Robert W. - fünf Mitglieder des MV Warching den letzten Winterausläufern in Deutschland entflohen und zum Enduro-Training nach Viamaggio in die Toskana aufgebrochen. Die Veranstaltung war von Choice Weber organisiert worden, und somit stand uns zusammen mit etwa 15 weiteren deutschen Teilnehmern das gesamte Areal von 390ha zur alleinigen Nutzung bei besten Wetter- und auch Bodenverhältnissen zur Verfügung. Gleich nach der Sicherheitseinweisung und dem Hinweis auf das sehr langsame italienische Rettungssystem, hatte jedoch der Arm von Robert gleich die toskanische Erde geküsst. Zum Glück blieb es bei einer einfachen aber leider auch schmerzhaften Schürfwunde. Am zweiten Tag folgte die Taufe der neuen Beta von Klaus mittels austretendem Kühlerwasser nach dem unglücklichen Kontakt mit einem herumliegenden Felsen. Nach den beiden Blessuren, gab es dann kein Halten mehr, und es wurde gefahren, was das Zeug hielt – und es hielt. Nach täglich mehreren Stunden über sechs Tage hinweg war lediglich die körperliche Kondition nicht mehr so ganz auf dem höchsten Stand. Allerdings hatten wir uns auch stetig gesteigert, was den Fahrlevel anbelangt. Das Gelände bietet hierzu alle erdenklichen Möglichkeiten, von einfach bis unmöglich, von Bachläufen über anspruchsvolle Single-Trails in Schluchten bis hin zu frei fahrbaren Waldstücken. An so manchem Steilhang haben wir uns stundenlang „gespielt“, oder aber auch Ausfahrten mit der gesamten Truppe unternommen. Diese war sehr homogen und hat toll zusammengefunden. Das gemeinsame, reichhaltige Frühstück und Abendessen, das übrigens hervorragend vom Chef selbst gekocht wird, hat zum regen Austausch wesentlich beigetragen und wir hatten neben dem Fahren bei Benzin- und Privatgesprächen sowie eigener Musik (der Dank geht hier nochmal an den sehr talentierten Rock-Gitarristen Horst) außerordentlich viel Spaß. Einen kleinen Ausflug in die schöne Stadt Siena hatten wir dazu benutzt Vorräte und vor allem Benzin zu kaufen. Gott sei Dank wurde der äußerst beschwerliche Aufstieg in die Altstadt über einige Höhenmeter durch mehrere Rolltreppen erleichtert, und somit konnten die Kräfte eingespart und weiterhin sinnvoll zum Endurofahren genutzt werden. Am letzten Tag, konnten es dann einige nicht lassen, und mussten sich der höchsten Aufgabe der Strecke stellen – THE WALL. Die damit einhergehenden Materialermüdungen wurden allesamt durch Mobilisierung der letzten Kraftreserven der Teilnehmer kompensiert. Und so kamen Robert und Wolfgang glückselig am Windrad, das den obersten Teil der Sektion markiert, mit breitem Grinsen und getreu dem Motto: „Schmerz vergeht, Materialschäden werden repariert – aber Stolz bleibt“, an. Wehmütig verabschiedeten wir uns nach einer Woche von der Truppe und dem überragendem Übungsgelände und traten die Heimreisen an. Glückliche Momente im Gepäck und voller Vorfreude auf ein Wiedersehen (geplant im Oktober oder spätestens im März 2020) und in Einigkeit, darüber, dass das der schönste Saisonauftakt von allen gewesen war. Einzelaufnahmen in Action gibts hier
Bericht und Bilder von Wolfgang Schulz